Touristische Attraktionen
MOSINA
Beachtenswert ist in Mosina der erhaltengebliebene mittelalterliche Raumplan der Stadt mit dem zentral gelegenen viereckigen Markt und von ihm abgehenden schmalen Gassen. In der Reihe der Bürgerhäuser, die vom Mosiner Kanal aus betrachtet werden können, hebt sich das charakteristische Backsteingebäude mit einem hohen Turm (dem ehemaligen Wasserturm) ab, sowie die alte Synagoge aus dem Jahre 1870 – zur Zeit Museumsstube und Stadtgalerie. Es gibt architektonische Konzepte, die für die nächsten Jahre eine Revitalisierung dieses Stadtteils durch den Aufbau von eleganten Spazierstraßen und Treffpunkten für die Einwohner vorsehen. In der Nähe des renovierten Gebäudes der Stadtverwaltung gibt es die Kościelna-Straße, die zur Kirche des Heiligen Nikolaus führt. Die Kirche steht an der Stelle des während des zweiten Krieges vollständig zerstörten Heiligtums aus dem Jahre 1839. Die gemauerte Kirche aus den Jahren 1952-54 fällt durch ihre moderne Innenausstattung auf: eine Polychromie von Ewa Buczyńska und Walenty Gabrysiak mit den Buntglasfenstern von Edmund Hałas. Im Altarraum hängen die von Jacek Strzelecki im Jahre 1998 gemalten Gemälde der vier Evangelisten und die aus demselben Jahr stammende Skulptur des Heiligen Geistes geschaffen von Roman Czeski. Am Fuß des Tabernakels ein von demselben Autor geschaffener Schnitzaltar.In den letzten Jahren beobachtet man in der Gemeinde die Entwicklung des Wohnungsbaus. Mosina zieht neue Einwohner an, die Ruhe vom Großstadtgetriebe suchen.
Großpolnischer Nationalpark
Gehört zu den am häufigsten besuchten Nationalparken Polens (1,2 Mio. Touristen). Er entstand im Jahre 1957 nach über dreißig Jahren Bemühungen vieler aktiver Bürger, einschließlich Adam Wodziczko, Professor der Poznaner Universität, und stellte unter Naturschutz ein Gebiet, wo wunderschöne nacheiszeitliche Formen auftreten, reich an seltenen Spezies von Flora und Fauna. Auf einer Fläche von 7.584 ha (samt der Vorwald 14 840 ha) treten hier 1.100 Pflanzengattungen, 45 Säugetiergattungen, 220 Vögelgattungen und 3.000 Insektengattungen auf. In dem Nationalpark gibt es 18 Engschutzzonen mit einer Fläche von 260 ha. Das heutige Aussehen der Nationalpark wurde vor allem durch das Inlandeis gestaltet, welches dieses Gebiet dreimal bedeckte. Infolge seiner Einwirkung bildete sich das charakteristische Moränenhochland mit seiner größten Anhöhe Osowa Góra (132 m ü.d.M.) heraus. Von dem Berg aus öffnet sich ein herrliches Panorama der Stadt Mosina und des Warthe-Tals. Ein Überbleibsel der Gletscheraktivität sind auch zahlreiche, auf dem Gelände des Nationalparks verstreute Seen. Einer der schönsten ist der Góreckie-See mit einer malerischen Insel, auf der sich Ruinen eines vom Grafen Tytus Działyński gestifteten Jagdschlosses befinden. Eine geologisch interessante Einzelheit ist der sich im Nationalpark befindende Kociołek-See, ein kleiner See, 8 Meter tief, der durch Steine ausgehöhlt wurde, die das unter dem Inlandeis fließende wirbelnde Wasser bewegte. Die touristischen Vorteile des Parks kann man erst dann richtig einschätzen, wenn man einen Spaziergang auf einer von fünf markierten Touristenwegen macht, deren Gesamtlänge 85 km beträgt. Empfehlenswert ist auch der Cyryl-Ratajski-Wanderweg, der von Mosina über Osowa Góra in der Nähe des Napoleons Brunnens (ein Brunnen, aus dem nach einer Sage der Kaiser selbst Wasser trank, als er 1809 nach seinem Sieg über Preußen diese Gegend besuchte) und weiter in der Nähe des Góreckie-Sees in die Richtung Górki und Dymaczewskie-See führt. Am Dymaczewskie-See, dem größten See im Nationalpark (119,6 ha) wurde ein Strand organisiert und es gibt hier auch einen Jachtklub mit der Ausleihstelle für Wassersportgeräte.
Jeziory
Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es hier nur eine Försterei und während des 2. Weltkrieges wurde an ihrer Stelle eine stattliche Residenz von Arthur Greiser, dem Nazi-Gauleiter des Warthelandes, errichtet. Seit kurzem befindet sich hier die Direktion des Großpolnischen Nationalparks und das Naturwissenschaftliche Museum mit einem audiovisuellen Saal und didaktischen Räumen, wo Unterricht für Jugendliche im Rahmen der "Waldschule“ geführt wird. Die Ausstellung des Naturwissenschaftlichen Museums stellt Informationen über den Großpolnischen Nationalpark und die Vielfalt der hier auftretenden Pflanzen- und Tiergattungen dar. Vom Hof aus bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf den Góreckie-See.
Der Góreckie-See
Der Góreckie-See ist der schönste Rinnensee im Großpolnischen Nationalpark mit einer Fläche von 104,1 ha. Auf dem See gibt es zwei Inseln: Zamkowa und Kopczysko. Auf der ersten Insel gibt es eine Ruine des Schlosses aus dem 19. Jh., welches von Tytus Działyński als Hochzeitsgeschenk für seine Schwester gestiftet wurde. Das Schloss wurde während des Völkerfrühlings durch das Feuer der preußischen Artillerie zerstört. Im Winter ist diese Ruine besonders gut sichtbar, wenn sie hinter den Ästen der dort wachsenden Bäumen hervortritt. In der Zeit der Vogelstriche im Herbst versammeln sich am See Tausende von Gänsen, u.a. Saatgänse und Blässgänse.
Schloss in Rogalin
Rogalin und das nahe gelegene Rogalinek haben eine 700 Jahre lange Geschichte. Heute werden sie aber mit der prächtigen Residenz der Familie Raczyński und mit einer im europäischen Maßstab seltenen Eichenansammlung assoziiert. Jedes Jahr ziehen sie wie ein Magnet Tausende Touristen aus dem In- und Ausland in die Gemeinde an.Die Geschichte des Rogaliner Schlosses geht auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhundert zurück, wenn Kazimierz Raczyński, der spätere Kronmarschall am Hof des Königs Stanisław August Poniatowski, Eigentümer des Landgutes wurde. In den Jahren 1768-1774 wurde für ihn eine spätbarocke Schlossanlage nach dem Projekt eines unbekannten, wahrscheinlich aus den sächsischen Kreisen stammenden Architekten errichtet. In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts wurde eine Modernisierung des Schloss-Interieurs im klassizistischen Stil durchgeführt. Die Autoren der Projekte waren die zu dieser Zeit berühmtesten königlichen Architekten: Dominik Merlini und Jan Christian Kamsetzer. Der Eigentümer von Rogalin in den Jahren 1810-1845, Edward Graf Raczyński gestaltete den Ballsaal in eine Rüstkammer mit neogotischer Innenausstattung und die Schlosskapelle im südlichen Seitenflügel in eine Bibliothek und ein Archiv um. Im Jahre 1820 errichtete er am östlichen Ende der Gründungsachse eine Kapelle – eine Kopie des römischen Tempels Maison Carree in Nimes in der Nähe von Marseille – die gleichzeitig die Funktion des Familienmausoleums erfüllte. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts, wenn Edward Aleksander Raczyński und seine Ehefrau Róża Graf Potocki Eigentümer von Rogalin waren, führte der Krakauer Architekt, Zygmunt Hendel großangelegte Reparatur- und konservatorische Arbeiten im Schloss. Hendel war Autor des Projekts der neobarocken Bibliothek im ersten Stock des Schlosses. In den Jahren 1911-1912 errichtete Edward Aleksander Raczyński unterhalb des südlichen Hintergebäudes des Schlosses das Gebäude der Malereigalerie, wo er die von ihm ab den 80er gesammelte Malereisammlung unterbrachte. Das war eins der zu dieser Zeit in Polen wenigen Objekte, die vom Anfang an mit der Absicht gebaut wurden, um der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt zu werden.
Während des zweiten Weltkrieges, wenn das Schloss zum Sitz der Hitler–Jugend Gebietsführerschule wurde und kurz danach, wurde die Ausstattung des Schlosses fast völlig zerstreut. Ein beträchtlicher Teil der Sammlung der Rogaliner Galerie, den Roger Raczyński am Vortage des Krieges im Warschauer Nationalmuseum in Verwahrung gab, blieb erhalten. Auch Familienporträts und wenige Kunstgewerbeerzeugnisse wurden gerettet. Im Jahre 1949 wurde das Schloss in Rogalin zur Zweigstelle des Großpolnischen Museums, im Jahre 1950 ins Nationalmuseum in Poznań umbenannt.
Im Jahre 1991 rief der Sohn des Gründers der Rogaliner Galerie, Edward Bernard Graf Raczyński, Exilpräsident der Polnischen Republik, die Raczyński-Stiftung am Nationalmuseum in Poznań ins Leben, auf die er das Eigentumsrecht an Kunstwerken aus dem Schloss und am Residenzkomplex übertrug. Die im Warthe-Tal malerisch gelegene Rogaliner Residenz samt dem französischen Garten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist von einem malerischen Landschaftspark in englischen Stil umgeben.
Rogaliner Landschaftspark
Der im Jahre 1997 gegründete Landschaftspark nimmt eine Fläche von 12 220 ha ein. Der Zweck seiner Gründung war der Schutz des größten in Europa, über 1000 jahrhundertalte Stieleichen zählenden Waldes, der im Tal der Warthe wächst – viele von ihnen sind einige Hundert Jahre alt. Ihre phantasievolle Gestalten sind seit Jahren eine Inspirationsquelle für die Künstler. Die bekanntesten Eichen tragen die Namen von drei Sagenbrüdern – Czech, Lech und Rus. Die Eiche Czech ist leider tot. seit Jahren werden die Bäume vom Heldbock (Cerambyx cerdo) zerstört, einem Käfer, der selbst unter Gattungsschutz steht. Überaus reizvoll ist die majestätische Eiche Edward, die auf der Wiese an der Warthe wächst. In dem Park befinden sich die Altwasser der Warthe und viele Stellen von historisch-kultureller Bedeutung.
Naturschutzgebiet Krajkowo
Dieses Naturschutzgebiet ist eins der größten Naturschutzgebiete in Großpolen mit einer Fläche von 106,5 ha. Es erstreckt sich von Śrem bis an Krajkowo in der Gemeinde Mosina. Es wurde zum Schutz der Bruchlandschaft an der Warthe mit Altwassern und zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tiergattungen gebildet. Hier nisten fast 80 Vögelgattungen (darunter Graureiher, Kormorane, Graue Störche). In Krajkowo ist ein Bildstock mit geschnitzter Figur des bekümmerten Christus erhalten geblieben.
Die Erzengel Michael und Muttergottes der Hilfeleistung - Kirche in Rogalinek
Die spätbarocke hölzerne Kirche wurde in den Jahren 1700-1712 erbaut. Das am Rande des Dorfes liegende Heiligtum ist mit Schindel gedeckt und das Dach ist mit einem Turm verziert. Die Kirche hat eine üppige Ausstattung. Zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten gehört der Altar mit einer spätgotischen geschnitzten Figur der Madonna und der Seitenaltar, der ein Beispiel der Volkskunst aus der Wende des 17./18. Jahrhunderts darstellt. Im gleichen Stil ist auch das Gemälde "Gegeißelter Christus" gehalten. Hier befinden sich drei Barockaltare aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.
Alte Friedhöfe:
In der Gemeinde gibt es auch Überreste alter Friedhöfe verschiedener Konfessionen aus dem 19. Jh. Dank der Bemühungen der lokalen Gesellschaft und der Gemeindebehörden wurden viele von ihnen in der letzten Zeit aufgeräumt und als Gedenkstätten markiert. Leider sind nicht viele materielle Überreste bis zur heutigen Zeit übriggeblieben. Einerseits ergab sich das aus dem Charakter der Dorffriedhöfe mit den meisten Erdgrabstätten, andererseits war das ein Resultat der Kriegszerstörungen und –Plünderungen. Beachtenswert sind:
Dorffriedhof in Sowinki
Alter evangelischer Friedhof gegründet in der ersten Hälfte des 19. Jh. Bis zu unserer Zeit sind 31 unvollständige Grabmäler erhalten geblieben, das älteste aus dem Jahre 1864.
Evangelischer Friedhof, zur Zeit römisch-katholischer Friedhof in Radzewice
Gegründet am Anfang des 19. Jahrhunderts, zur Zeit befinden sich hier sechs alte freistehende Grabmäler. Das älteste Grabmal aus dem Jahre 1827. Der Friedhof nimmt eine Fläche von 1,5 ha ein. Er liegt an einer Landstraße auf dem Abhang an der Warthe und ist von drei Seiten von Wald umgeben. Das Terrain ist leicht angehöht. In den 80er Jahren wurde der Friedhof der St. Marcelin-Pfarrgemeinde in Rogalin übergeben.